Ausstellungsinhalte


Die Ausstellung spiegelt einen Teil der deutschen Geschichte wider. Indem Geschichte und Geschichten nachvollzogen werden können, lädt sie den Besucher ein, über die Vergangenheit nachzudenken und zu reflektieren. Ausgehend von zwei Biographien von Jugendlichen, Interviews mit ihren Müttern und einer spezifischen Gruppe Jugendlicher, die über einen Zeitraum von 12 Jahren in Fotoalben dargestellt sind, kann man die Konflikte mit der Macht und der Repressionspolitik der SED-Diktatur miterleben, kann teilnehmen an den Versuchen, an und in der Gesellschaft zu partizipieren.

 

In narrativer Form wird den Besuchern, vor allem auch Jugendlichen und Jungerwachsenen anhand des biografischen Lebenszeitraumes zweier Protagonisten Alltag in der DDR-Diktatur nahegebracht. Die dargestellte Geschichte hat zwei Bezugspersonen/Sympathieträger, die in den Gruppierungen emotional verflochten sind, durch die Mütter, Schwestern und den Freundeskreis. Die erste Bezugsperson ist der Fotograf, aus dessen Blickwinkel die verwendeten Fotografien entstanden sind und als zusätzlicher Aspekt kommt seine Art der Gestaltung der Fotoalben zum Tragen. Die zweite Bezugsperson gehört zu seinem engeren Freundeskreis und ist häufig in den Alben präsent. Die zu erzählende Geschichte ist vorrangig im Zeitraum 1973 bis 1983 angesiedelt. Hier wird durch die zwei Handlungsstränge die angestrebte Fragekompetenz durch eigene entstehende Fragen entwickelt. Der erste Strang stellt den gelebten Alltag der Protagonisten im Gegensatz zur indoktrinierten Sozialkultur dar. Der zweite Strang illustriert die schleichende Zunahme der Repression, die zuerst noch als Alltag (in der Diktatur) reflektiert wird. Im Verlauf der Geschichte greift die Diktatur nachhaltig in das Leben des zweiten Protagonisten ein, während der erste weiterhin relativ unbehelligt sein Leben lebt. Der beste Freund des zweiten Protagonisten verlässt 1976 mit seiner Familie die DDR, trotzdem besteht die Freundschaft weiter, über die Grenzen hinweg – bis zuletzt, obwohl dann sogar die heimlichen Treffen in Ostberlin und Prag verhindert werden. Als die Freunde, durch den Freikauf von Peter Rein aus der Haft; in der Bundesrepublik wieder zusammenkommen, versuchen sie ihre Freundschaft und ihre Jugendkultur weiter zu leben.

 

Die Ausstellung endet mit dem unausweichlichen Repressionserleben und dem teilweisen Rückzug in das Privatleben im Freundeskreis und dem Tod eines der Protagonisten.

 

Die Besucherinnen und Besucher werden auf sich selbst zurückgeworfen. Kommunikation entsteht schon während der Betrachtung der anderen Blöcke. Nun erfährt diese eine Intensivierung, Fragen werden gestellt zur Relevanz für die eigene Lebenswelt.