4 - Dr. Gernot Kiermayr schrieb am 14. Okt. 2010 - 16:59, 6900 Bregenz | |||
Ich finde die Ausstellung sehr gelungen, sehr professionell, sehr ansprechend, weil Biographien einen Zugang zur (komplexen) Materie, insbesodnere für Jugendliche, erleichtern. Dr. Gernot Kiermar |
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3 - Nadine und Tommy schrieb am 01. Okt. 2010 - 11:40, Erfurt | |||
Schöne Seite! Weiter so! Liebe Grüße Nadine und Tommy |
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2 - Paul Glass schrieb am 23. Sep. 2010 - 15:44, Schwäbisch Hall | |||
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe AusstellungsmacherInnen, per Zufall bin ich (Jahrgang 1952) auf Ihre Webseite gestoßen und habe mir die Informationen zur Ausstellung »Jung sein in der Diktatur« mit sehr großem Interesse angesehen bzw. durchgelesen. Ich war 1976 als Student und Lehramtskandidat aus dem »Westen« in Thüringen unterwegs, wo wir »Stätten des Bauernkriegs« besucht haben und u. a. auch in Erfurt für 3 Tage in einem sehr guten Hotel untergebracht waren. Dabei kam es einmal zu einer denkwürdigen Begegnung mit zwei jungen Erfurtern, die wir auf der Straße kennengelernt und dann zu einem Umtrunk mit auf unser Zimmer genommen hatten. Einer der beiden wollte mir partout meine Jeans abkaufen, der andere meine poppige Uhr. Ich konnte es gar nicht fassen, welche Bedeutung so eine »Levis« für einen jungen DDR-Bürger haben konnte, der nicht die Vorgaben der SED-Politik kritiklos umsetzen wollte. Wie stromlinienförmig damals junge Leute sein konnten, erlebten wir bei der gleichen Tour bei einer Begegung mit Studenten der Karl-Marx-Universität in Leipzig, wo wir es offenbar nur mit ausgesuchten angehenden Akademikern zu tun hatten. Ein anderes Erlebnis hat mir damals gezeigt, wie total spießig die DDR war (noch spießiger als die Bundesrepublik). Ich wollte im Hotel an der Hotelbar etwas trinken, doch man ließ mich nicht ein, weil ich mit einem selbst gebatikten T-Shirt bekleidet war, das sich offenbar nicht mit den Erwartungen der sozialistischen Gastgeber vertrug. Zudem trug ich damals lange Haare, was wahrscheinlich mit zu dieser Ablehnung beitrug. Ich verstand die Welt nicht mehr und muss sagen, dass meine damals durchaus vorhandene Sympathie gegenüber dem Sozialismus deutliche Risse bekommen hat. ;-) Eine andere Begebenheit erlebte ich im Jahr 1978, als wir auf eine Hochzeit im Raum Merseburg eingeladen waren. Als uns das Brautpaar voller Stolz sein künftiges Schlafzimmer in der nagelneuen »Zwei-Raum-Wohnung« zeigte, erblickten wir zu unserer Überraschung auf einem Bücherbord an der Wand oberhalb des Bettes - nein, keine Bücher, sondern leere Cola- und Bierdosen, Mon-Cherie- und diverse Zigaretten-Schachteln - alles »Westprodukte«, was uns natürlich total erstaunt und verwundert hat. Auf Nachfragen erläuterten uns die beiden, welch schöne Erinnerungen sie mit jedem dieser Gegenstände, die ja für uns nur »Müll« darstellten, verbanden. Eine weitere Geschichte trug sich bei einer Exkursion nach Polen im Jahre 1974 zu. Wir lernten in Warschau junge Leute aus der DDR kennen und freundeten uns bei Wodka Zubrowka rasch mit ihnen an. Beim rührseligen Abschied meinte dann einer: »Also, dann bis 2017 in Saarbrücken!« Wir verstanden zunächst nicht, was er meinte, aber bald war klar, dass er in jenem Jahr 65 Jahre alt sein würde und dann die »BRD« besuchen dürfte ... Soweit die Begebenheiten, die mir spontan eingefallen sind. Schöne Grüße nach Erfurt und weiterhin erfolgreiche Erinnerungsarbeit! Paul Glass |
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1 - rene guensch schrieb am 20. Aug. 2010 - 20:57, | |||
Hallo Marina, Hallo Kuli, ...was für eine emotionale Ausstellung! Wenn ich nicht selbst wüßte, wovon Ihr da redet, ...spätestens jetzt muss jedem klar werden, dass Freiheit kein Grundwert ist, sondern jedem Menschen angeboren ist. Danke dafür, und viel Interesse, auch von den "Ewiggestrigen" Renè |
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